An einem warmen, sonnigen Tag im Frühjahr 2002, nach fünf Jahren Hingabe für meine junge Familie und meine Arbeit als Projektleiter im Informationsmanagement, nach drei Umzügen von einem Bundesland zum nächsten, hatte ich mir zum ersten Mal Raum und Zeit für mich genommen. Der Frühling wehte durch das offene Fenster, die Vögel zwitscherten. Innerlich still blickte ich an die weiße Wand gegenüber. Ein Gedanke kam. Ein Satz. Er schien mir bedeutsam, so schrieb ich ihn auf. In den nachfolgenden Tagen wurde mir nach und nach seine Bedeutung bewusst: Das Leben hatte mir mitgeteilt, was wir Menschen im Außen, im Körper und im Innern erleben und was das Gute und Schlechte im eigenen Leben ist. ‹Ich› kam im Satz nicht vor und so ahnte ich den Auftrag, diese Botschaft in die Welt zu bringen.

Der Satz wandelte mein Leben. Ich begann mein Erleben zu erforschen und sprach mit vielen Nächsten. Je mehr ich forschte, desto mehr zeigte sich mir das Mitgeteilte als wahr und stimmig. Mir wurde klar, dass es sich um eine Erkenntnis handelte – hatte der Satz doch die Kraft, mein Denken grundlegend zu erneuen.

Schon einmal hatte ich eine Erkenntnis erhalten: Drei Jahre zuvor hatte mir das Leben in nur einem Augenblick an einem Buchstand auf einer Bildungsmesse innerlich erklärt, dass es mehr als nur diese eine räumliche dritte Dimension gibt und dass auch die anderen voller Leben sind. Auch diese Erkenntnis hat mir in Folge eine neue Sichtweise auf mein und unser Leben geschenkt.

Mein Denken wurde nach und nach klarer. Das mir Mitgeteilte war einfach und naheliegend und hob in Folge viele Konzepte in mir auf.

Unmittelbar nach der zweiten Erkenntnis tragen Wandlungen in mein Leben. Im Unternehmen trat ich aus der Verantwortung zurück und wurde zugleich zum Mitarbeiterrat gewählt. Ein Ruf holte mich innerhalb weniger Wochen an das örtliche Gymnasium und ich wurde Lehrer der Mittelstufe mit am Ende fast vollem Deputat. Ich begann eine Ausbildung bei einer Heilerin, besuchte Seminare, lernte Menschen tief und persönlich kennen, erhielt Einblicke in unser Wesen, unsere Beziehungen, Verletzungen, Sehnsüchte, Wünsche, Bedürfnisse und die Schwierigkeit, sie zu leben und zu verwirklichen. Ich wurde Lehrer an einer Freien Schule, an einer Waldorfschule, begleitete Menschen im Persönlichen und erlebte am eigenen Leibe Höhen und Tiefen, Glück und Erfüllung, Schmerz und Trennungen, Wandlungen, Hoffnung, die Kraft des Selbstvertrauens und in alledem die wundersame Führung aus einer Sphäre unseres Daseins, die für die physischen Sinne nicht begreiflich ist.

Immer wieder versuchte ich, das Erkannte mitzuteilen. Doch ich stieß auf Wände aus Unverständnis, auf emotionale Barrieren aus Konzepten, die um unser reines Empfinden, Spüren und das Erfahren der inneren Welt liegen. Ich erkannte, dass die Botschaft dem Verstand widerstrebt und dass der erste Schritt zum bewussten Erleben das Heraustreten aus dem Denken ist. So legte ich 2006 meine damalige Website nieder und tauchte ganz in mein eigenes Erleben ein, bis mich im Jahr 2011 das Leben an meinen Auftrag erinnerte. Ich begann, das Buch zu schreiben, das den ersten Teil der Botschaft enthält: unser vollständiges Erleben und einen für jeden Menschen gangbaren und freien Weg, dieses Bewusstsein Schritt für Schritt aus eigener Kraft oder in Gemeinschaft zu erlangen.